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Wie wird man Schriftsteller

Zwischen Fantasie und Disziplin: Der kreative Alltag eines Schriftstellers

"Als Künstler fühle ich mich nicht. Aber wenn ich in einer kreativen Krise stecke, wird mir klar, dass meine Arbeit mehr als eine Dienstleistung ist." Mit dieser Aussage beschreibt ein erfolgreicher Kinderbuchautor das Spannungsfeld, in dem sich Schriftsteller bewegen – zwischen kreativer Freiheit und handwerklicher Disziplin. Der Arbeitsalltag eines professionellen Autors ist geprägt von Routine und kreativem Schaffen:

  • Feste Arbeitszeiten (häufig am Morgen)

  • Tägliches Schreibpensum (bei vielen 2-3 Seiten)

  • Recherche zu Themen und Hintergründen

  • Charakterentwicklung und Plotplanung

  • Überarbeitung und Feinschliff der Texte

  • Kommunikation mit Verlagen und Lektoren 


"Der Job erfordert eiserne Disziplin. Und wenn die Ideen mal ausbleiben, hilft nur eines: Schreiben! Irgendetwas. Eine Idee. Gedanken. Szenen. Der rote Faden kommt." Diese pragmatische Herangehensweise zeigt, dass Schriftsteller nicht auf göttliche Inspiration warten können, sondern aktiv an ihrem kreativen Prozess arbeiten müssen. Das Schreiben selbst hat oft etwas Magisches: Ein Autor beschreibt, wie er buchstäblich in seine Geschichte "eintaucht", von ihr absorbiert wird und erst später wieder in die Realität zurückkehrt. Diese intensive Konzentration kann paradoxerweise zu Erschöpfung führen, obwohl der Autor "scheinbar nur tatenlos vor der Schreibmaschine saß". Die Einsamkeit gehört untrennbar zum Beruf: Stundenlang mit den eigenen Gedanken, Figuren und Geschichten allein zu sein, ist eine Grundvoraussetzung – wer die Stille nicht aushält, wird als Autor kaum glücklich. Nach der intensiven Schaffensphase folgt das Feedback der Leser – manchmal gnadenlos kritisch, besonders bei etablierten Reihen mit einer treuen Fangemeinde, die jedes Detail genau prüft.

Vom Leser zum Schöpfer: Der Bildungsweg zum Autor

Den klassischen Ausbildungsweg zum Schriftsteller gibt es nicht. Die meisten erfolgreichen Autoren vereinen eine Mischung aus angeborenem Talent, erlerntem Handwerk und eigener Leseerfahrung. Typische Bildungswege können sein:

  • Literatur- oder Geisteswissenschaftliches Studium

  • Schreibschulen und Creative Writing-Programme

  • Journalistische Ausbildung

  • Autodidaktisches Lernen durch intensive Lektüre 


Die wenigsten Autoren beginnen ihre Karriere direkt nach der Schule. Viele schreiben zunächst nebenberuflich, sammeln Lebenserfahrung und entwickeln ihre eigene Stimme: "Schon in der Schulzeit hat er Abenteuergeschichten geschrieben, später ein Kinderbuch. Mitte der neunziger Jahre, da studierte er gerade, kam das 'drei ???'-Revival mit gemeinsamen nächtlichen Hörbuch-Partys. Und weil er die 'drei ???' immer geliebt hat, beschloss er, auch mal einen Band zu schreiben." Der Übergang vom Hobby zum Beruf ist oft fließend und mit Unsicherheiten verbunden. Der Durchbruch kann auf verschiedene Weisen erfolgen:

  • Ein erfolgreicher erster Roman

  • Die Übernahme einer etablierten Reihe

  • Kontinuierliche Veröffentlichungen, die langsam Aufmerksamkeit gewinnen

  • Preise und Stipendien 


Die berufliche Realität sieht für die meisten Autoren anders aus als die romantische Vorstellung: Statt von Bestseller zu Bestseller zu eilen, arbeiten viele an verschiedenen Projekten gleichzeitig, schreiben in unterschiedlichen Genres oder ergänzen ihr Einkommen durch Lesungen, Workshops oder andere Tätigkeiten. Wer als Schriftsteller erfolgreich sein will, braucht neben Talent und Disziplin auch:

  • Die Fähigkeit zur Selbstmotivation

  • Umgang mit Kritik und Ablehnung

  • Bereitschaft zur ständigen Weiterentwicklung

  • Ein gewisses Maß an Geschäftssinn für Verlagsverhandlungen

Abschluss

Kein formaler Abschluss

Ausbildungswege

Keine formale Ausbildung, Schreibschulen, Literatur-Studium möglich

Besonderheiten

Erfolg hängt von Veröffentlichungen ab, freiberufliche Tätigkeit

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