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Wie wird man Schauspieler

Zwischen Fiktion und Authentizität: Der facettenreiche Alltag eines Schauspielers

"Kuss ist nicht gleich Kuss" – mit dieser Beobachtung beschreibt eine Schauspielerin einen typischen Aspekt ihres Berufs. Was auf der Leinwand oder Bühne romantisch wirkt, ist in Wahrheit präzise Arbeit: "Was ihre Filmküsse betrifft, sie denkt dabei an alles andere, nur nicht an den Kuss. Schon gar nicht an ihren Partner. Sie denkt: Drückt er jetzt meine Nase platt? Stehe ich im richtigen Winkel zur Kamera?" Der Berufsalltag eines Schauspielers ist von intensiver Vorbereitung und höchster Konzentration geprägt:

  • Tiefes Eintauchen in die Figur und ihre Geschichte

  • Auseinandersetzen mit dem historischen und gesellschaftlichen Umfeld

  • Textlernen und Rollenverständnis entwickeln

  • Lange Drehtage oder Proben

  • Zusammenarbeit mit Regisseuren und dem Ensemble

  • Interpretation und kreative Gestaltung der Rolle 


Anders als viele glauben, besteht die kreative Arbeit nicht darin, passiv Anweisungen des Regisseurs zu folgen: "Der kreative Part dieses Berufes besteht darin, die eigene Interpretation der Rolle mit dem Regisseur zu erarbeiten und anschließend gemeinsam mit der Crew umzusetzen. Die Entstehung eines Films ist ein Prozess, ein Kunstwerk, zu dem alle Beteiligten beitragen." Die Schattenseiten des Berufs sind ebenso real wie die Sonnenseiten: "Man verzichtet praktisch auf sein Privatleben", sagt eine Schauspielerin über die nomadische Lebensweise mit häufigen Ortswechseln, Leben aus dem Koffer und wechselnden Engagements. Eine gute körperliche Kondition ist unerlässlich, um den anstrengenden Drehtagen oder Theaterproben gewachsen zu sein. Die Erfüllung liegt für viele in der Vielseitigkeit der Aufgaben und der Möglichkeit, in verschiedene Charaktere zu schlüpfen.

Zwischen Ausbildung und Talent: Der Bildungsweg zum Schauspieler

Der Weg zur professionellen Schauspielkarriere kann unterschiedlich verlaufen. Viele beginnen mit einer klassischen Schauspielausbildung, andere kommen über Umwege zum Beruf. Typische Ausbildungswege sind:

  • Studium an einer staatlichen oder privaten Schauspielschule

  • Schauspielakademien mit Diplomabschluss

  • Musical-Ausbildung (für darstellende Künste mit Gesang und Tanz)

  • Workshops und Kurse für spezifische Techniken 


Die Ausbildung umfasst verschiedene Bereiche:

  • Sprecherziehung und Stimmbildung

  • Körpertraining und Bewegungslehre

  • Rollenarbeit und Improvisation

  • Kamera- und Bühnentraining

  • Theoretisches Wissen über Theater- und Filmgeschichte 


Nach der Ausbildung beginnt meist die Zeit als freier Schauspieler – mit zeitlich begrenzten Verträgen für ein Engagement, eine Spielzeit oder ein Filmprojekt. Diese Phase ist von Unsicherheit geprägt, birgt aber auch Chancen: "Mal sehen, was das Leben mir als nächstes vor die Füße wirft," beschreibt eine Schauspielerin ihre Einstellung zu dieser Herausforderung. Bei der Rollenauswahl entwickeln viele Schauspieler im Laufe ihrer Karriere besondere Ambitionen: "Ich möchte einmal einen widerspruchsvollen, streitbaren Charakter spielen." Diese Sehnsucht nach dem anspruchsvollen Charakterfach treibt viele an, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Für den Erfolg in diesem Beruf braucht es neben Talent:

  • Zähigkeit und Durchhaltevermögen

  • Wandlungsfähigkeit

  • Sensibilität und Einfühlungsvermögen

  • Bereitschaft zur ständigen Selbstreflexion

  • Die Fähigkeit, mit Ablehnung umzugehen

Abschluss

Bühnenreife, Diplom, Bachelor

Ausbildungswege

4-jährige Ausbildung an staatlichen/privaten Schauspielschulen

Besonderheiten

Hohe Konkurrenz, verschiedene Schulen mit unterschiedlichen Schwerpunkten

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